Stefan, zum ersten Mal bewußt einen Septakkord hörend: "Das klingt ja übelst komisch."

Die genervte Stefka im Zusammenspiel mit einem anderen Schüler: "Du bringst mich völlig aus dem Kontakt."

Meine Schüler wissen von mir, daß ich auf dem Lande großgeworden bin und Kühe mag. Nach den großen Ferien bekomme ich ab und zu ein geflecktes Mitbringsel, manchmal überreicht mit den Worten "Frau Gube, ich habe im Urlaub Kühe gesehen. Da habe ich gleich an Sie gedacht..."

Auftritt mit den Tastenquirlen.
Luise (5) ist zum ersten Mal dabei und entsprechend aufgeregt. Sie will im Fünftonraum ihre kleine Melodie spielen und beginnt mit beiden Daumen nicht wie gewohnt auf dem C sondern auf H. Das klingt natürlich falsch. Große Verwirrung, hilfesuchender Blick zu mir. Dann mit einem Schulterzucken ins Publikum: "Das Keyboard ist kaputt."

Rosalie kommt zum Kennenlerntermin, sieht Akkordeon, Klavier und Keyboard.
Daneben noch Gitarre, Xylophon, Flöten und verschiedene Percussionsinstrumente, die ich zur Abwechslung gern mit ins Spiel bringe. Auf meine Frage, welches Instrument sie denn spielen lernen möchte, kommt mit begehrlichem Rundumblick und ohne Zögern: Alle.
Wir haben es dann auf Klavier (Keyboard) und Akkordeon beschränkt.

Die schönsten Unterrichtsstunden für Schüler und Lehrer enden mit dem überraschten Ausruf "Was? Schon Schluß?"

Wie klingt eigentlich C-Dur?
Weiß.
Logisch!

"Ich spiele sooo gerne Klavier. Nur Üben ist blöd."

"Wenn man bloß 10 Finger hat – warum hat das Klavier dann so viele Tasten?"

Ich muß Willis Spiel an einer Stelle korrigieren.
Er drauf: "Das kann gar nicht falsch sein. Ich hab das mindestens 1000 mal geübt!"

Felix (5) vorm ersten kleinen Auftritt und mit riesengroßen Erwartungen: "Bin ich jetzt im Fernsehen?"

Pauls Anschlag ist zu derb und deftig..
Ich bitte den 14jährigen, etwas gefühlvoller zu spielen.
Ehrlich bekümmerter Blick zu mir: "Ich hau schon so sehr drauf wie's geht."

Anna (7) bringt Papas recht verstimmte Gitarre mit in den Unterricht.
Ich frage, wann die Gitarre denn das letzte mal gestimmt wurde.
"Erst zu Weihnachten".
Jetzt ist es Sommer.

Marlene (5) erzählt im Kindergarten nach ihrer allerersten Unterrichtsstunde: "Jetzt kann ich Klavier spielen."

Frances kommt mit einer für sie schwierigen Stelle nicht zurecht.
Ich erkläre, spiele vor, wir üben und üben wieder und immer wieder. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, klappt die Stelle.
Sie strahlt mich an: "Wieso habe ich mich dabei eigentlich so blöd angestellt?"

Nadja zu Unterrichtsbeginn: "Ich konnte nicht üben weil..." Es folgen unzählige Erklärungen warum. "Und dann war plötzlich heute."

Der Mathematiker unter meinen Schülern, auf die Frage nach dem Unterschied zwischen Dur und Moll, antwortet wie aus der Pistole geschossen: "Bei Dur ist der Halbtonschritt zwischen dem dritten und vierten, siebenten und achten Ton und bei Moll zwischen zwei und drei und fünf und sechs."
Es folgen Klangbeispiele, bei denen er nur rät, vieles falsch.
Erklärung mit verwirrtem Blick auf meine Hände: "So schnell kann ich das einfach nicht ausrechnen..."

Wiederholung der Bedeutung der Notenschlüssel.
F- und G-Schlüssel weiß Anna sofort, auch die Bezeichnung Baßschlüssel. Sie grübelt über den anderen Namen nach, ich will ihr helfen und imitiere das entsprechende Streichinstrument. Annas Gesicht hellt sich auf: "Ach ja, der Geigenschlüssel."
Apropos:
Irgendjemand kam mal auf die Idee, das Metronom "Geigerzähler" zu nennen. Klar, der tickt auch.